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Hier möchte ich meine Lieblingstechnik vorstellen: Das Zeichnen mit ölhaltigen Pastellstiften und Buntstiften auf dunklem Papier. Bei dieser Art zu Zeichnen ist das Material entscheidend für das Ergebnis.

DAS PAPIER

Ich verwende ausschließlich schwarzes Tonpapier, das es einzeln in Bögen zu 50 x 70 cm zu kaufen gibt. (Wenn jemand eine Quelle weiß, wo es noch größere Formate gibt, verratet mir das bitte. :o)
Beim Papier ist darauf zu achten, dass die Oberfläche einigermaßen glatt ist, meistens ist es sogar so, dass eine Seite des Papierbogens glatter als die andere ist. Das Problem einer rauen Oberfläche besteht darin, dass nur die erhabenen Teile des Papiers Farbe annehmen und die tiefer liegenden Strukturen schwarz bleiben. Besonders deutlich sieht man einen solchen Effekt, wenn man normalen Karton mit Bleistift schraffiert. Sicher kann man auf rauem Papier diese Eigenschaft ausnutzen, mich stört das allerdings, weil man nicht so exakt zeichnen kann. Beschichtetes Papier, z. B. Hochglanzkarton, ist zwar von der Oberfläche her sehr glatt, allerdings haften die Farben nur sehr schlecht.

DIE STIFTE

Begonnen habe ich mit Weißkreide im Holzmantel. Das ist ein Stift, der sich spitzen lässt und aussieht wie ein normaler Buntstift, jedoch als Mine weiße Kreide besitzt. Der Vorteil dieses Stiftes liegt darin, dass man mit ihm einen satten Farbstrich auf schwarzem Papier erzielt, allerdings ist er nicht wischfest (wie Kreide an der Tafel) und man kann keine Farbschichten übereinander legen, also mit mehreren Farben übereinander malen. Abschließend muss das Bild fixiert werden, da sonst die Kreide verwischt werden kann oder "abbröckelt".

Als nächstes habe ich ölhaltige Pastellstifte ausprobiert. Das sind ölhaltige Pastellkreiden (so etwas Ähnliches wie Wachsmalkreiden) im Holzmantel, diese Stifte lassen sich also ebenfalls wie normale Buntstifte anspitzen. Die Vorzüge sind satter Farbauftrag, es lassen sich mehrere Farbschichten übereinander auftragen und man kann Details recht genau herausarbeiten. Nachteilig wirken sich jedoch die schlechte Radierbarkeit und die starke Darstellung von Strukturen der Papieroberfläche aus. Weiterhin lassen sich diese Farben nicht verwischen.

Nach einiger Zeit testete ich Buntstifte, von denen man jedoch nur bestimmte Fabrikate verwenden kann, da die meisten Holzfarbstifte einfach zu wenig Farbe auf dunklem Papier hinterlassen oder die Farben nicht leuchtend genug sind. Ich verwende Buntstifte auch in Kombination mit ölhaltigen Pastellstiften.
So, jetzt muss ich ein bisschen Werbung für verschiedene Schreibwarenfirmen machen *g*, aber das Folgende soll nur eine Empfehlung sein, kein Dogma.

Faber Castell Heft und Tafel "Fabermännchen"

Vorteile:

  • sehr gute Radierbarkeit - besonders beim weissen Stift
    (Ich mache meine ganzen Vorzeichnungen mit dem weissen "Fabermännchen".)
  • hohe Detailgenauigkeit
  • satter Farbauftrag in leuchtenden Farben - sogar in Dunkelbraun
  • es lassen sich mehrere Farbschichten übereinander auftragen
  • verwischt kaum, wenn man mit der Hand (versehentlich) darüber fährt, aber man kann die Farben gut mit einem Papierwischer verreiben

Nachteile:

  • sehr eingeschränkte Farbpalette (nur 12 Farbtöne, inkl. weiss), mit der sich Hauttöne nicht oder nur sehr schwer darstellen lassen
  • der weisse Stift ist der einzige, den man einzeln kaufen kann - alle anderen nur im 12er und 6er Set (mir bleibt immer lila übrig *g*)

Stabilo Schwan Softcolor

Vorteile:

  • große Farbauswahl, allein drei Töne, die man für "Haut" verwenden kann
  • sehr satter Farbauftrag, da die Mine relativ weich ist
  • hohe Leuchtkraft der Farben
  • gute Verwischbarkeit mit dem Papierwischer
  • ausreichende Fixierung auf dem Papier, so dass man die Farben nur wenig verreibt, wenn man versehentlich darüber fährt

Nachteile:

  • wenig Detailgenauigkeit durch die weiche Mine
  • aus demselben Grund spitzt man ziemlich viel
  • wenn man mehrere Farbschichten übereinander aufträgt, wirkt das Papier speckig
  • schlechte Radierbarkeit

Ich verwende diese Stifte nur für das Zeichnen von Haut, wobei man die Gesichter nicht zu klein anlegen sollte, da man die Details nicht sehr genau ausarbeiten kann.

Stabilo Schwan Classic (Dünnmine)

Vorteile:

  • hohe Detailgenauigkeit
  • relativ harte Mine, wodurch man wenig spitzen muss
  • schöne Farbpalette, die auch Gold und Silber umfasst, wodurch sich interessante Effekte erzielen lassen

Nachteile:

  • schlechte Radierbarkeit
  • man kann nicht mehrere Farbschichten übereinander auftragen

Ideal für den Feinschliff am Ende.

No-Name- Produkte

Vorteile:

  • günstiger Preis
  • endlose Farbpalette

Nachteile:

  • ideal, wenn man sich dauernd über abbrechende Minen ärgern will :-/
  • Radierbarkeit variabel, meistens aber eher schlecht
  • Farbauftrag meist zu gering
  • manche Stifte haben so harte Minen, dass sie das Papier verkratzen
  • nur bedingt für den Hintergrund geeignet, z. B. Himmel

 

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